Folge 9: Selbstwert, Selbstbewusstsein, Selbstwirksamkeit

Shownotes

Weiterführende Informationen und Untertitel gibt es auf:
https://www.euro-fh.de/podcast-psychknowledge/
https://changesolution.net/self-solution

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00:00:05: Hallo und herzlich

00:00:05: Willkommen zu PsychKnowledge, dem Psychology-Lernpodcast der Euro-FH.

00:00:09: Mein Name ist Franziska Czens und ich bin, wie ihr ja wisst, Soldatin

00:00:12: bei der Bundeswehr und Tutorin an der Euro-FH.

00:00:16: In der heutigen Folge beschäftigen wir uns mit dem Thema Selbstwert.

00:00:20: Eines der Themen, wie ich finde, was sowohl

00:00:22: in der Forschung der Psychologie als auch in der praktischen Arbeit

00:00:25: von Psychologinnen und Psychologen von extrem hoher Relevanz ist.

00:00:29: Aber auch ein Thema, was, um wirklich sinnvoll damit zu arbeiten,

00:00:33: sehr genau von anderen Konstrukten

00:00:35: wie beispielsweise Selbstbewusstsein abgegrenzt werden muss,

00:00:37: weil hier die Begrifflichkeiten ganz, ganz oft unklar sind.

00:00:41: Um für euch aber mal ein klaren Blick auf die Thematik zu werfen,

00:00:44: ist heute die Psychologin Janika Schell bei mir,

00:00:46: die beide Perspektiven, also die wissenschaftliche Perspektive

00:00:49: und auch eine praktische Perspektive auf das Thema Selbstwert hat.

00:00:53: Ich freue mich sehr, dich heute hier zu haben, Janika.

00:00:55: Herzlich willkommen!

00:00:56: Hallo Franzi, vielen Dank!

00:00:58: Ich freue mich auch.

00:01:00: Also.

00:01:00: Janika hat im Anschluss an eine kaufmännische Ausbildung,

00:01:03: die sie zuerst gemacht hat und mehrjähriger Berufserfahrung,

00:01:06: an der Euro-FH Psychologie studiert und arbeitete bereits nebenbei

00:01:11: als geprüfte psychologische Beraterin und als zertifizierter Coach.

00:01:15: Mittlerweile ist sie Senior Consultant, Coach und Projektmanagerin

00:01:19: bei Change Solution.

00:01:20: Die aufmerksamen Zuhörer unter euch werden jetzt sagen: Moment mal,

00:01:24: den Namen haben wir doch schon mal gehört.

00:01:26: Und es stimmt auch.

00:01:27: In einer der vorherigen Folgen habe ich mit Janikas Kollegen

00:01:30: Silvano über das Thema Organisationskultur gesprochen.

00:01:34: Aber jetzt zurück zum Thema Selbstwert.

00:01:36: Janik, warum hast du dich auf das Thema Selbstwert spezialisiert?

00:01:41: Also warum ist das genau dein Thema geworden?

00:01:44: Ja, also es ist ein absolutes Herzensthema für mich.

00:01:48: Ich habe selber durch meine eigene Erfahrung

00:01:51: in der Kindes- und Jugendzeit einen katastrophalen Selbstwert gehabt.

00:01:56: Also der war so gering.

00:01:58: Mich erfüllte die komplette Palette

00:02:00: jeglicher Auswirkungen, also

00:02:04: Depressionen, Süchte, Ängste,

00:02:06: Unzufriedenheit mit mir selbst.

00:02:09: Ich habe meine Erfolge abgewertet und Gedanken gehabt wie:

00:02:12: Ich bin nicht gut genug etc..

00:02:14: Klassische Glaubenssätze also auch.

00:02:16: Absolut, absolut.

00:02:17: ...und habe gedacht, ich möchte wirklich raus aus dieser Spirale.

00:02:21: Was genau kann ich tun?

00:02:23: Und wenn man dann einfach ganz normal googelt, dann findet man so Sachen wie:

00:02:27: Stell dich vor den Spiegel und sage dir selbst, dass du ganz

00:02:30: toll bist und schön bist. Und

00:02:33: alle, die das schon mal probiert haben, wissen das funktioniert so nicht.

00:02:36: Genau.

00:02:38: Also ich habe gedacht, ich gehe dem ganzen mal auf den Grund

00:02:40: mit meiner Coaching-Ausbildung und meinem Psychologiestudium.

00:02:44: Habe selber auch Therapie gemacht und wollte immer mehr darüber wissen

00:02:49: und wissen, wie funktioniert das Gehirn, wie kann ich

00:02:53: oder was kann ich machen, damit es mir besser geht?

00:02:56: Und, genau, habe quasi ganz ganz viel darüber gelernt.

00:03:01: Und meine Erkenntnisse...

00:03:03: Und Gott sei Dank bin ich heute soweit, dass ich sage: Ja!

00:03:06: Mir geht es besser.

00:03:07: Und ja, ich habe einen gesunden Selbstwert.

00:03:09: Meine ganzen Erkenntnisse der letzten zehn Jahre zusammengefasst

00:03:13: und ein Online Programm geschrieben für alle die, denen es genauso geht,

00:03:18: aber dazu bestimmt an der anderen Stelle noch mal mehr.

00:03:21: Genau.

00:03:22: Also der Knackpunkt war quasi, dass ich immer dachte,

00:03:25: ich habe die Symptome behandelt, aber nicht die dahinter liegende Ursache.

00:03:29: Was das Problem dann war, warum sich so lange nichts geändert hatte.

00:03:32: Das habe ich aber

00:03:34: erst viel später verstanden.

00:03:36: Aber besser spät als nie.

00:03:37: Auf jeden Fall. Das stimmt.

00:03:39: Also ganz klassisch, sozusagen aus der eigenen Problematik heraus

00:03:43: hast du dir angeschaut,

00:03:45: wie kann man sich auch wissenschaftlich mit der Thematik auseinandersetzen?

00:03:48: Das ist ja ein Weg, den irgendwie viele gehen,

00:03:51: aber nicht so viele erfolgreich.

00:03:52: Und insofern möchte ich dir an dieser Stelle

00:03:54: erst einmal ganz, ganz großen Dank sagen, dass du das auch mit uns geteilt hast.

00:03:57: Gerade weil, was du erzählt hast über deine Kindheit und Jugend,

00:04:01: das ist sicherlich nicht einfach.

00:04:03: Und es ist auch wahrscheinlich nicht einfach,

00:04:05: sich einzugestehen, dass man da nicht alleine rauskommt

00:04:08: und dass man dann sich dann so einen Weg findet, der in so einer krassen

00:04:11: Professionalisierung endet, wie du ihn jetzt gemacht hast.

00:04:14: Dass es einfach mega.

00:04:16: Und für mich ist es immer so, dass ich sage:

00:04:18: Ich bin so froh, dass Leute erzählen, dass sie auch irgendwie

00:04:22: ein Selbstwert-Thema hatten,

00:04:23: obwohl sie eben jetzt dazu bereit sind den Selbstwert von anderen zu stärken.

00:04:27: Und insofern finde ich das einfach

00:04:29: ganz ganz toll, dass du das gerade mit uns geteilt hast.

00:04:32: Und möchte jetzt aber genau die wissenschaftliche

00:04:35: Perspektive, mit der du dich

00:04:37: eben dann beschäftigt hast, damit es dir selber besser geht,

00:04:40: mit dir noch mal beleuchten.

00:04:41: Also was ist denn wissenschaftlich gesehen Selbstwert?

00:04:46: Sehr gerne.

00:04:48: Genau.

00:04:48: Also um den Selbstwert zu beschreiben, würde ich quasi einmal von oben anfangen.

00:04:53: Es gibt das sogenannte Selbstkonzept.

00:04:56: Das Selbstkonzept ist ein Oberbegriff, der alle Überzeugungen, Erfahrungen,

00:05:01: Werte, Ziele und soziale Rollen und alles,

00:05:04: alles was wir quasi über uns haben, vereint,

00:05:09: die eine Person über sich selbst hat.

00:05:12: Also man kann auch sagen, das ist quasi die kognitive

00:05:15: Repräsentation der Selbstkenntnis, wenn man so will.

00:05:18: Das klingt viel komplizierter als das, was du gerade gesagt hat.

00:05:21: Genau.

00:05:22: Also die Gesamtsumme aller Überzeugungen über uns selbst

00:05:26: und der Selbstwert an sich ist die subjektive Bewertung dessen.

00:05:31: Also quasi das eine ist das Wissen über uns und der Selbstwert bzw.

00:05:37: das Selbstwertgefühl ist die die Bewertung, die wir dessen geben.

00:05:40: Also wie empfinden wir das? Sind wir?

00:05:44: Fühlen wir uns wertvoll?

00:05:45: Sind wir gut genug für etwas?

00:05:48: Ist das, was wir gerade über uns denken, gut oder eben nicht gut?

00:05:50: Und das ist das Selbstwertgefühl.

00:05:53: Okay und Selbstwert und Selbstwertgefühl sind synonym zu verwenden.

00:05:57: Genau.

00:05:58: An der Stelle noch mal für die Definition des Begriffs auch ganz wichtig.

00:06:01: Okay. Genau.

00:06:03: Und dann besteht der Selbstwert sozusagen aus vier verschiedenen Säulen.

00:06:07: Das ist zum einen die Selbstakzeptanz,

00:06:10: also die positive Einstellung über mich selbst.

00:06:13: Bin ich zufrieden mit mir?

00:06:15: Schätze ich mich wert? etc..

00:06:18: Zum zweiten das Selbstvertrauen.

00:06:20: Also, vertraue ich meinen eigenen Fähigkeiten und Leistungen?

00:06:24: Bin ich dann etwas gut oder kann ich etwas erreichen, wenn ich das möchte?

00:06:28: Zum Dritten die soziale Kompetenz,

00:06:30: also das Erleben von Kontakt-Fähigkeit.

00:06:33: Kann ich mit Menschen, mit anderen Menschen umgehen, Nähe-Distanz regulieren

00:06:38: oder auch Grenzen setzen oder es aushalten, wenn andere es tun?

00:06:42: Das ist ja auch ein ganz spannendes Thema. Ja,

00:06:47: und zuletzt das soziale Netz,

00:06:49: also das Eingebundensein in soziale Beziehungen,

00:06:53: Familie, Freundes-Beziehungen, Partnerschaften etc..

00:06:57: Das ist so grob zusammengefasst, der Selbstwert.

00:07:01: Okay, und was aber ja ganz häufig passiert, ist, dass man

00:07:04: so, ich sage mal im Sprachgebrauch, wenn man über Selbstwert redet,

00:07:09: irgendwie auch Selbstbewusstsein verwendet als Begriff.

00:07:13: Zumindest ist das das, was ich häufig erlebe.

00:07:15: Also gerade weil du hast jetzt

00:07:16: auch noch mal von Selbstakzeptanz und Selbstvertrauen gesprochen.

00:07:19: Wo ist denn der Unterschied, das finde ich auch noch mal ganz wichtig,

00:07:22: zwischen Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit für dich?

00:07:27: Selbstbewusstsein ist eigentlich total einfach.

00:07:30: Es ist, wie das Wort schon sagt, das Bewusstsein über sich selbst.

00:07:34: Also was weiß ich über mich?

00:07:36: Wer bin ich und was mache ich?

00:07:38: Okay, also gar nicht so sehr: Ich bin ein krasser Macker, ne?

00:07:41: Genau, sondern einfach das Bewusstsein über sich selbst.

00:07:45: Wenn ich zum Beispiel sage,

00:07:47: ich wünsche mir, in Präsentationen selbstbewusster aufzutreten.

00:07:51: Dann ist es eigentlich falsch, weil im Prinzip ist es

00:07:55: der Selbstwert, den wir meinen.

00:07:56: Wir wollen mehr an uns glauben und sicherer

00:08:00: in uns selbst fühlen.

00:08:01: Aber rein aus psychologischer Sicht

00:08:03: ist das Selbstbewusstsein, das Bewusstsein über sich selbst.

00:08:07: Und die Selbstwirksamkeit.

00:08:10: Das ist umgangssprachlich das Selbstvertrauen.

00:08:13: Also es ist auch da der psychologische Begriff

00:08:15: sozusagen von Selbstvertrauen ist Selbstwirksamkeit.

00:08:19: Das bedeutet, dass wir selber

00:08:24: daran glauben,

00:08:25: neue oder schwierige Anforderungssituationen

00:08:28: aufgrund unserer eigenen Kompetenzen bewältigen zu können.

00:08:31: Also glaube ich an mich?

00:08:33: Diese Situation, die da gerade auf mich zurollt, irgendwie schon zu schaffen.

00:08:36: Ja, okay.

00:08:37: ...habe ich das Gefühl.

00:08:38: Ja, das wird schon kommen.

00:08:39: Irgendwie werde ich einen Weg finden, oder denke ich: Nee, um Gottes Willen,

00:08:42: das überfordert mich.

00:08:45: Ja, genau, das überfordert mich und das traue ich mir nicht zu.

00:08:48: Und Menschen, die einen geringen Selbstwert haben,

00:08:51: haben halt innerlich die Einstellung sowieso.

00:08:54: Sie sind nicht gut genug und sie schaffen Dinge nicht, heißt auch automatisch:

00:08:57: Sie fangen viele Dinge gar nicht erst an, wenn sie gar nicht daran glauben

00:09:00: und haben dementsprechend eine niedrigere Selbstwirksamkeit,

00:09:04: als Menschen mit einem gesunden Selbstwert.

00:09:07: Okay, jetzt hast du sozusagen meine nächste, für mich brennende Frage

00:09:10: schon vorweggenommen in Teilen, aber ich bin sicher,

00:09:14: du kannst dazu noch mehr sagen.

00:09:15: Denn was natürlich spannend ist, ist zu sehen: Wie äußert sich denn ein geringer

00:09:20: Selbstwert gegenüber einem gesunden oder einem höher ausgeprägten Selbstwert?

00:09:24: Also wie merke ich das selber und woran merken das

00:09:26: vielleicht auch andere, dass das jemand ein Selbstwert-Thema hat?

00:09:31: Also grundsätzlich sind die

00:09:33: Auswirkungen natürlich individuell immer unterschiedlich,

00:09:36: aber die Wissenschaft sagt, dass ein geringer Selbstwert

00:09:40: Auswirkungen haben kann für erhöhte Risiken,

00:09:45: für Depressionen, Angststörungen, generell, für psychische Störungen,

00:09:50: aber auch eine erhöhte Gefahr für Nikotin-Abhängigkeit oder Übergewicht

00:09:54: und auch weitere gesundheitliche Probleme

00:09:57: wie Herz-Kreislauf-Probleme.

00:10:00: Studien sagen auch weniger gute Schulabschlüsse zum Beispiel

00:10:03: oder eine Unzufriedenheit mit der beruflichen Tätigkeit.

00:10:07: Also da gibt es einige.

00:10:10: Natürlich im Allgemeinen auch,

00:10:13: dass man Erfolge abwertet.

00:10:15: Also das war bei mir auch ganz klassisch der Fall damals,

00:10:18: dass man, wenn man dann mal Erfolg hatte, gesagt

00:10:20: hat, na ja, ich hatte gerade nur Glück oder das lag grad nur daran, weil...

00:10:24: Aber nicht daran, dass ich es einfach gut gemacht habe oder so,

00:10:28: Also wie attribuiere ich Erfolge?

00:10:30: Kommt da auch noch mal rein.

00:10:31: Ja, ok. Spannend.

00:10:33: Und auch so Alltagsmomente wie:

00:10:36: Ich lege mehr Wert auf die Meinung anderer als auf meine eigene.

00:10:40: Oder ich traue mich nicht so richtig, meine Meinung zu sagen,

00:10:43: weil ich Angst habe, irgendwie anzuecken oder in Streitigkeiten zu geraten.

00:10:49: Und man fühlt sich unterlegen oder negative Gefühle

00:10:53: wie Schuld, Scham, Angst, Frustration.

00:10:56: Das sind so die Hauptgefühle, die einen dann begleiten.

00:10:58: Das so zu dem negativen Teil.

00:11:02: Bei Menschen, die einen gesunden Selbstwert haben:

00:11:05: Ich meine,

00:11:06: natürlich haben die auch Momente im Leben, wo es dir mal so richtig schlecht geht

00:11:10: und die einen miesen Tag haben und als zu zweifeln.

00:11:13: Ist ja auch ganz klar.

00:11:15: Aber grundsätzlich fühlen sie sich kompetenter, attraktiver

00:11:19: und sind sozial besser eingebunden, sind erfolgreicher.

00:11:23: Das sagt auch die Wissenschaft.

00:11:25: Haben einfach im Allgemeinen ein höheres Maß an Lebenszufriedenheit.

00:11:31: Genau.

00:11:32: Jetzt ist natürlich die spannende Frage gerade vor deinem beruflichen Hintergrund

00:11:37: über all das, was uns gerade beschrieben hast.

00:11:38: Ich sage mal die Pole, die du auch aufgemacht hast:

00:11:41: Wie sind Menschen,

00:11:42: wenn sie ein negativ oder ein geringer ausgeprägtes Selbstwertgefühl haben?

00:11:45: Und wie sind sozusagen die mit einem gesunden oder gut ausgeprägten Selbstwert?

00:11:49: Die Frage, die jetzt dahinter steckt, ist natürlich Kann man Selbstwert trainieren?

00:11:55: Und die Antwort muss ja Ja sein, denn sonst wäre deine Arbeit als Coach

00:11:58: ja von vornherein gar nicht sinnstiftend.

00:12:01: Aber deswegen ist

00:12:02: für mich jetzt die spannende Frage Wie begegnest du denn in deiner Arbeit

00:12:06: dem Thema Selbstwert?

00:12:08: Tatsächlich relativ häufig.

00:12:10: Also, natürlich hat nicht jedes Problem

00:12:15: was mit dem Selbstwert zu tun, ganz klar.

00:12:17: Wenn zum Beispiel eine Kundin zu mir kommt, mit der Bitte,

00:12:22: ein paar Tipps und Tricks zu haben, wie sie selbstbewusster

00:12:25: Präsentationen leiten kann oder durchführen kann,

00:12:29: dann kann es passieren, dass wir dabei feststellen, dass

00:12:34: egal welche Kompetenz ich dann sozusagen vermittle oder mit ihr trainiere.

00:12:39: Wenn sie von sich selbst überzeugt ist, dass sie nicht gut genug

00:12:42: ist, das zu machen,

00:12:44: nützt die Kompetenz drumherum nichts.

00:12:46: Also, das ist wieder diese Ursache-

00:12:50: und Symptombehandlung sozusagen.

00:12:53: Genau.

00:12:53: Und an der Stelle macht es dann Sinn, an dem Selbstwert natürlich zu arbeiten.

00:12:57: Und dann merkt man nach einer Zeit, dann läuft es automatisch besser,

00:13:01: sozusagen ohne jetzt speziell Präsentationskompetenz gelernt zu haben.

00:13:05: Okay, also wirklich, diese Thematik, ja, Sie können sich gerade hinstellen,

00:13:10: atmen Sie mal durch, machen Sie sich gute Notizen.

00:13:13: Das sind irgendwie alles das, was du als Präsentationkompetenz

00:13:16: sage ich mal, zum Beispiel, wahrscheinlich sehen wirst.

00:13:20: Und du sagst aber das ist halt alles nur so ein bisschen Ursachenbekämpfung.

00:13:23: Und richtig nachhaltig wird es dann wirklich,

00:13:26: wenn man sich dem Selbstwert-Thema öffnet und wahrscheinlich auch öffnen möchte.

00:13:30: Coaching hat ja auch immer was damit zu tun,

00:13:32: wie Veränderungsbereit bin ich tatsächlich?

00:13:34: Also sich

00:13:35: dann auch noch mal einzugestehen, dass man vielleicht hinter der mangelnden

00:13:39: Präsentationskompetenz eine Selbstwert-Thematik hat,

00:13:43: ist auch noch mal spannend im Coaching, oder?

00:13:45: Auf jeden Fall.

00:13:47: Also zu den Präsentationsbeispiel im besten Fall natürlich beides.

00:13:51: Dann gelingt das auch.

00:13:54: Ja, aber so, da kann man dann erkennen,

00:13:57: dass das oft tiefere Gründe hat sozusagen.

00:14:01: Okay, jetzt hast du erst mal grundsätzlich gesagt, oder Ich habe das gesagt,

00:14:05: aber wir sind uns beide einig: Selbstwert kann man stärken.

00:14:08: Also man kann etwas dafür tun, dass sein Selbstwert besser wird.

00:14:13: Aber was denn jetzt genau?

00:14:14: Also noch haben wir noch nicht so viel darüber gelernt, wie wir uns

00:14:18: besser machen können in unserem Selbstwert.

00:14:21: Was sind da deine Tipps?

00:14:23: Ich finde die Frage total spannend, dass es die, mit der ich mich jetzt

00:14:27: zehn Jahre lang beschäftigt habe.

00:14:28: Das würde so ein bisschen

00:14:32: den Rahmen unserer Podcastfolge sprengen.

00:14:34: Aber wie gesagt, ich habe dazu ein Online-Programm geschrieben

00:14:38: für alle die es genauer interessiert, lade ich herzlich ein, einmal

00:14:43: bei uns auf der Website vorbeizuschauen: www.selfsolution.net.

00:14:47: Die verlinken wir natürlich auch für euch.

00:14:50: Mal kurz eingehakt.

00:14:52: Genau.

00:14:53: Aber zurück zu deiner Frage: Man kommt natürlich

00:14:56: leider nicht drum rum, dass das alles Zeit benötigt.

00:14:59: So funktioniert unser Gehirn ja nun mal

00:15:02: gerade mit neuen Verhaltensweisen und Mustern und Routinen etc..

00:15:07: Aber ein wichtiger Punkt ist zum einen, dass wir erst mal verstehen

00:15:11: dürfen, warum ist das so und an welchen Stellen habe ich da

00:15:15: in meinem Leben irgendwie Strategien entwickelt,

00:15:18: die mich schützen vor dem, vor dem ich Angst habe sozusagen?

00:15:22: Ja, und die vielleicht auch heute nicht mehr passend sind.

00:15:25: Ja, genau.

00:15:26: Das Verstehen ist ein ganz wichtiger Punkt.

00:15:29: Aber wenn wir wie gesagt, das Problem verstanden haben, ist es ja immer noch da.

00:15:33: Das heißt, wir müssen noch einen Schritt weiter gehen und ins Tun kommen.

00:15:37: Ein ganz, ganz wichtiger Schritt also: Ins Tun kommen

00:15:42: und wirklich die neuronalen Bahnen in unserem Gehirn neu schreiben

00:15:46: und immer dicker machen, sozusagen, dass sich neue Routinen entwickeln können.

00:15:51: Und dann kommen wir auch schon zu dem dritten Punkt: Dranbleiben,

00:15:55: unbedingt dranbleiben.

00:15:56: Also verstehen, tun und dranbleiben sind die Geheimzutat.

00:16:02: Okay, aber verstehen tun, dranbleiben.

00:16:05: Kannst du das noch mal?

00:16:06: An einem Beispiel, vielleicht an deinem eigenen Beispiel

00:16:09: noch mal die drei Begrifflichkeiten für uns ein bisschen deutlicher machen?

00:16:14: Also so richtig hinterlegen, dass das für alle verständlich ist: Ah ja,

00:16:18: an der Stelle beginnt das Verständnis und an der Stelle beginnt das Tun.

00:16:23: Und ich muss das, das und das immer wieder wiederholen.

00:16:26: So, hast du irgendwie ein Beispiel

00:16:28: für eine Routine oder Verhaltensweise, wo du das noch mal deutlich machen kannst?

00:16:31: Ein ganz klassisches Beispiel ist Eifersucht in der Beziehung.

00:16:35: Oh, okay.

00:16:36: Also das kennen ja bestimmt einige auch.

00:16:41: Also wenn ich in einer Situation bin, in der ich zum Beispiel

00:16:44: anecke mit meinem Partner

00:16:47: und eine gewisse

00:16:48: Strategie habe, um mich zu schützen, zum Beispiel werde ich extrem zickig oder

00:16:53: ich werde sauer oder irgendwas,

00:16:56: dann ist ja meine Reaktion für mich einfach nur eine Schutzstrategie.

00:17:00: Einfach klingt so einfach.

00:17:02: Ist es natürlich nicht, aber dadurch möchte ich mich selber schützen.

00:17:05: Und da müssen wir erst mal verstehen,

00:17:07: dass wir dadurch nicht schlecht sind, wenn wir das tun,

00:17:10: sondern dass ist eine Strategie von uns, um uns selber zu schützen. So.

00:17:15: Das zum einen.

00:17:16: Also da erst mal den ganzen Druck und die ganze Negativität gegen sich selber,

00:17:21: weil man sich dann dadurch schlecht fühlt, das sozusagen rauszunehmen.

00:17:25: Wenn wir das erkannt haben, also verstanden haben,

00:17:28: dann dürfen wir ins Tun kommen und lernen, uns zum Beispiel

00:17:31: in so einer Situation fünf Minuten rauszugehen, einmal darüber

00:17:36: nachzudenken: Hey, das ist gerade wieder so eine Strategie, die ich anwende.

00:17:40: Eigentlich möchte ich ja gerade gar nicht

00:17:41: so reagieren, weil was ich eigentlich brauche,

00:17:43: ist gerade Liebe, also das komplette Gegenteil von dem,

00:17:48: um da neue Verhaltensweisen zu lernen, auch wenn das schwerfällt.

00:17:52: Das kann man aber ja Step by Step by Step machen.

00:17:55: Und im dritten Schritt dann an diesem Thema einfach dranbleiben.

00:18:00: Das wird nicht von heute auf morgen funktionieren.

00:18:02: Aber wenn man es immer wieder übt und immer wieder gut zu sich selber ist

00:18:06: und sich selbst unterstützt in diesem Prozess,

00:18:09: dann wird es funktionieren.

00:18:11: Und irgendwann wie beim Autofahren denkt man nicht mehr darüber nach.

00:18:14: Und das funktioniert ganz automatisch.

00:18:16: Aber es dauert eben ein bisschen Zeit.

00:18:19: Verstanden. Natürlich, ja.

00:18:20: Aber es geht auch immer darum,

00:18:21: wahrscheinlich sein Bedürfnis erst mal zu erkennen,

00:18:24: also nicht nur zu verstehen, was passiert da gerade,

00:18:26: sondern auch sehr klar zu formulieren: Was ist mein Bedürfnis gerade?

00:18:30: Und dann schließt sich das Thema wahrscheinlich dann auch wieder.

00:18:33: Absolut genau.

00:18:34: Und überhaupt erst mal ist es bei Menschen,

00:18:36: die einen geringen Selbstwert haben,

00:18:39: häufig so, dass die gar nicht mal mehr wahrnehmen können,

00:18:42: was ihre eigentlichen Bedürfnisse sind, weil sie so verlernt haben, auf sich

00:18:46: zu hören, sondern nur im Außen sind und sich versuchen, maximal anzupassen,

00:18:51: dass man erst mal wieder zurück zu sich selbst finden kann, um zu gucken,

00:18:54: was möchte ich eigentlich und was tut mir denn eigentlich gerade gut?

00:18:58: Und da merkt man wieder das ist echt so ein Riesenthema.

00:19:02: Genau das, was wir am Anfang hatten.

00:19:04: Das hängt mit so vielen Sachen zusammen.

00:19:06: Es steckt hinter so vielen Problemen oder Problemchen,

00:19:10: die Menschen haben und da einfach sehr, sehr zurück

00:19:15: ins Innere zu gehen und zu sagen: Wie stärke ich meinen Selbstwert?

00:19:19: Also ich verstehe,

00:19:19: warum dich das in deiner Arbeit so oft begleitet, sozusagen, weil es

00:19:24: also echt oft präsent ist.

00:19:26: Wahnsinn.

00:19:27: Krass.

00:19:29: Ja, dann lass uns doch mal aber diesem unglaublich

00:19:32: großen Thema jetzt die Chance geben oder dir die Chance geben, das wirklich

00:19:36: im Sinne dieses Podcasts noch mal ganz, ganz kurz zusammenzufassen.

00:19:40: Also was sind deine drei Dinge, die du unseren Zuhörerinnen

00:19:44: und Zuhörern mitgeben möchtest zum Thema Selbstwert?

00:19:47: Warum ist das Thema wichtig?

00:19:49: Okay, also erstmal: Der Selbstwert ist

00:19:52: die subjektive Bewertung und Überzeugung, die wir über uns selbst haben.

00:19:57: Ein ganz enorm wichtiges Thema.

00:19:59: Zweitens: Die Steigerung des Selbstwertes ist meines Erachtens

00:20:03: das Beste, was eine Person tun kann, um ihr inneres Wohlbefinden zu steigern

00:20:08: und sich selbst sicherer und wohler zu fühlen.

00:20:12: Und das Dritte: Wie kann ich den Selbstwert steigern,

00:20:16: verstehen ins Tun kommen und dranbleiben?

00:20:19: Ja gut,

00:20:21: ich wüsste nicht,

00:20:22: was ich noch sagen kann, außer Danke, meine Liebe, dass du heute hier warst.

00:20:26: Es hat mir echt Spaß gemacht mit dir an diesem Thema.

00:20:30: Ja, da noch mal drauf zu schauen. Also vielen, vielen lieben Dank.

00:20:32: Und ich verabschiede dich an dieser Stelle

00:20:34: bis hoffentlich bald mal und viel Erfolg mit deinem Selbstwert-Programm.

00:20:38: Ich danke dir auch. Vielen Dank, dass ich da sein durfte.

00:20:41: Es hat mir ganz doll Spaß gemacht mit dir, Franzi.

00:20:43: Vielen, vielen Dank. Tschüss. Tschüss.

00:20:46: So liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,

00:20:48: das war's dann schon wieder bei PsychKnowledge.

00:20:49: Und wie bereits in jeder Folge angesprochen: Wenn ihr ein

00:20:53: eigenes Thema einbringen wollt, dann lasst uns gerne eine Notiz da.

00:20:57: Wir freuen uns auch mit euch über euer Thema zu reden.

00:21:00: Alles Liebe und bis bald bei PsychKnowledge.

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